Einsatzstelle: Umweltbildungszentrum Ammerland

Meine Einsatzstelle ist die Grundschule Rostrup aber gleichzeitig auch das Umweltbildungszentrum Ammerland. Seit 1999 existiert diese Einsatzstelle, so lange können sich FÖJler den Schulalltag und die spannende und abwechslungsreiche Arbeit eines Umweltbildungszentrums ansehen, mitfühlen und miterleben.

Was ist ein Umweltbildungszentrum eigentlich? Genau diese Frage habe ich mir zu Beginn auch gestellt und schnell erfahren, dass diese Frage eigentlich nicht in einem Satz zu beantworten ist.
„Das Umweltbildungszentrum ist eine Einrichtung des Landkreises Ammerland zur Förderung schulischer und außerschulischer Bildung für Umwelt und nachhaltige Entwicklung.“
Gut, zugegeben in unserem Infoflyer schafft man es diesen Begriff zur erklären, aber was sich genau dahinter verbirgt und wie unser Angebot genau aussieht, ist damit noch lange nicht erklärt.

Aktuell arbeiten im UBZ (Umweltbildungszentrum immer auszuschreiben wäre viel zu lang), Frau Aderholz (Leiterin und somit auch meine Chefin), und 4 Lehrerinnen aus den unterschiedlichen Schulformen. Bezahlt werden diese Lehrerinnen über so genannte Anrechnungsstunden.

Unser Zentrum liegt nahe am Zwischenahner Meer, auf dem Gelände der BBS Ammerland. Wir haben Seminarräume mit einem Schulgarten und Libellenteich für praktische pädagogische Angebote und Kurse.

Die Kurse werden unter Berücksichtigung der jeweiligen Kerncurricula erarbeitet. Zudem fördern wir mit einer großen Methodenvielfalt naturwissenschaftliches Interesse, das Erleben in der Natur und den Erwerb von Kompetenzen beim Lernen an außerschulischen Lernorten.
Da war es schon wieder, ein Wort welches ich vor meinem FÖJ nie gehört habe. „außerschulischer Lernort“. Sie dienen zur realitätsnahen Erkundung von Lebensräumen, Natur- und Kulturräumen mit direkter Natur- und Sinneserfahrung.
Der Lernort der uns am nächsten ist (3 min. zu Fuß), ist der Park der Gärten, zu den Themenfeldern Pflanzen, Gärtnerei und Garten(-kultur).

Thematisch wird allerdings nicht nur der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, d.h. der unbelebten und belebten Natur berücksichtigt, sondern wir beziehen auch soziale, kulturelle, historische, wirtschaftliche, politisch-gesellschaftliche sowie gesundheitsfördernde Aspekte mit ein.

Durch diese Vorgaben bietet das UBZ Ammerland jahreszeitlich angepasste Angebote und Projekte für Schulklassen, (Unterrichts-) Materialien, Informationen und Beratung für alle Schulformen und Jahrgänge. Alle pädagogischen Angebote werden jeweils inhaltlich und methodisch spezifisch abgestimmt, damit auch jede Schule individuell für sich das beste Angebot erhält. Das besondere dabei ist, dass alle unsere Angebote völlig kostenfrei sind! Die Kindergärten, Schulen oder andere Bildungseinrichtungen müssen für unsere Angebote nichts bezahlen, was für mich ein persönlich eine wunderbar Sache ist, und ich nur jedem Landkreis empfehlen kann, ein eigenes UBZ einzurichten.

Nun sollte ich einmal die Frage beantworten an welchen Projekten ich selber mitwirke. Das wären vor allem die Bildungsinitiative Wölfen auf der Spur, Energiebildung und allen Waldpädagogischen Aktivitäten an denen ich helfen und mitwirken kann.
Ich helfe bei dem erarbeiten von Inhalten, ABs und allem was dazugehört. Ich darf immer gerne meine Meinung sagen und kann alles hinterfragen bzw. nachfragen was ich nicht verstehe. An einigen Tagen schon, sah ich auf die Uhr in der Erwartung das bald Frühstückspause sei, um festzustellen, dass es schon kurz nach 12 ist und das Mittagsbrot schon auf mich wartet.
Auch habe ich die Möglichkeit in alle möglichen Arbeitskreise mit zugehen und mir Anregungen für eigene Projekte und meine Zukunft zu holen.
Aufgaben für mich als FÖJlerin gibt es viele und sie sind sehr vielfältig. Langeweile kommt dabei nie auf und ich werde bei all meinen Ideen Fachkundig unterstützt und motiviert.

 

Solltest du Interesse haben an einem FÖJ im UBZ Ammerland und an der Grundschule Rostrup, dann bewirb dich doch für das nächste Jahr bei uns, du wirst es nicht bereuen! 🙂

Annika

Interview mit unseren Landessprecher/innen

Damit alle FÖJler/innen des Jahrgangs 2016/17 die Möglichkeit haben auch etwas kurzes über unseren Landessprecher Henry und unsere Landessprecherinnen Lisa und Malin zu erfahren, haben wir ein kleines Interwiev mit ihnen durchgeführt.

Name, Alter, Einsatzstelle:

Lisa Kurapkat, 20, Hermann – Lietz Schule auf Spiekeroog

Warum ein FÖJ?:

Ich mache ein FÖJ um mich mehr im Naturschutz einzubringen und mir Wissen über die einzigartige Natur Spiekeroogs anzueignen. Mein Wunsch war auch einmal ein Internat zu besuchen und dort in der Gemeinschaft zu leben. Zudem bietet auch die Insel an sich eine neue Form des Zusammenlebens, das ich kennen lernen wollte.

Warum engagierst du dich als Landessprecherin?

Ich engagiere mich als Landessprecherin, weil ich mich für die Interessen der FÖJ-ler in Niedersachsen einsetzten und die Einsatzstellenqualität für kommende Generationen verbessern möchte. Auch wenn das FÖJ gegenüber dem FSJ weniger Einsatzstellen bereitstellt haben wir Landes- und Bundesweite Aktionstage organisieren können, die auf das oft in den Schatten gestellte FÖJ aufmerksam gemacht haben.


Name, Alter, Einsatzstelle:

Malin Rebecca Voget, 19, Stadt Osnabrück Umwelt und Klimaschutz

Warum ein FÖJ?

Nach dem Schulabschluss wollte ich mich engagieren und interessiere mich privat auch für Umweltthemen. Da kam mir das FÖJ sehr gelegen. In einer Einsatzstelle zu arbeiten, den Arbeitsalltag zu erkunden ist genau das, was ich wollte, um dem Lernen und dem Schulalltag zu entfliehen, Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln und Zeit zu haben um mich Berufsmäßig zu orientieren.

Warum engagierst du dich als Landessprecherin?

Ich habe in den ersten Monaten bemerkt wie klasse das Sprechersystem organisiert ist und dass es möglich ist etwas zu bewegen und dieses war mein Ziel. Ich möchte mich für Freiwillige einsetzten und weiß, dass wir zusammen etwas umsetzten können. Mich im Namen der niedersächsischen FÖJler*innen zu engagieren, deren Interessen aufzugreifen und Ziele zu setzten und zu erreichen, hat und wird mir sehr viel Spaß bereiten.


Name, Alter, Einsatzstelle:

Jan-Hendrik Junge, 21, NABU Umweltpyramide

Warum ein FÖJ?

Für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) habe ich mich entschieden, da mir der Naturschutz am Herzen liegt und ich diesen aktiv mitgestalten wollte. Außerdem bietet mir meine Einsatzstelle ein flexibles Programm aus physischer und psychischer Arbeit. Das hatte mich letzten endlich überzeugt.

Warum engagierst du dich als Landessprecher?

Als Landessprecher engagiere ich mich, weil mich die ständige Verbesserung des FÖJ reizt und mir so die Chance gegeben wurde, dem Ganzen, auch auf politischer Ebene, Nachdruck zu verleihen.

 

AB.

Projekt: Krötenzaun an der Rechenbergstraße / Dissen

Moin! Mein Name ist Malte und ich mache mein FöJ beim Lernstandort Noller Schlucht in Dissen, südlich von Osnabrück.
Von mir bekommt Ihr einen kleinen Bericht über mein FöJ-Projekt: Ich wusste lange nicht, was ich als Projekt machen sollte, auch nach der Projektschulung mit meiner Seminargruppe hatte ich noch keine genauen Vorstellungen.

Da sind mir auf der Arbeit im Januar 2017 in einem alten Schuppen die Materialien für den Aufbau von Krötenzäunen in die Hand gefallen. Diese Materialien waren seit ungefähr 4 Jahren nicht mehr genutzt worden und ich dachte mir die Aufstellung eines Krötenzauns könnte ich auch gut als mein Projekt nehmen.
Gesagt, getan sortierte ich die benötigten Dinge und kaufte falls nötig neue Materialien. Ende Februar stellte ich dann den Zaun oberhalb meiner Einsatzstelle an der Rechenbergstraße auf. Man muss dazu sagen, dass ausgerechnet an den beiden Tagen, an denen ich den Zaun aufstellte sehr schlechtes Wetter war und ich komplett nass wurde. Doch nach zwei Tagen war es geschafft und der Zaun stand, das Zählen konnte beginnen. Von nun an fuhr ich jeden Morgen vor der Arbeit hoch zum Zaun um die Eimer zu überprüfen und falls nötig die Tiere (Erdkröten, Grasfrösche und Molche) zu zählen und über die Straße zu bringen. Auch am Wochenende hieß es jeden Morgen zuerst nach Dissen zu fahren und Kröten zu zählen. Die gesamte Kröten- und Molchwanderung hat etwa einen Monat gebraut und jetzt im April habe ich den Zaun bei besserem Wetter wieder abgebaut.

Das Ergebnis meines Projektes ist jedoch erschreckend: Im Vergleich zu Zahlen aus früheren Jahren hat die Anzahl der Amphibien im Bereich des Lernstandortes Noller Schlucht gravierend abgenommen. Das bestätigt nochmals das weltweite Amphibiensterben, auch verursacht durch den Klimawandel.

Dennoch gab mir das Projekt einen guten Einblick in den Amphibienschutz und trotz geringer Population konnte ich viele Tiere vor dem Überfahren retten.

Von: Malte Bergmeyer
Lernstandort Noller Schlucht gGmbH

Rückblick: ELAT 2017

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Am Samstag war es soweit. Aus allen Ecken Niedersachsens machten sich FÖJ-ler auf den Weg nach Osnabrück um gemeinsam einen lustigen Tag zu verbringen, wild Leute anzuquatschen und ihnen bienenfreundliche Wildblumensaat in die Hand zu drücken, um sie auf das Bienensterben aufmerksam zu machen. Wir ernteten einige sehr irritierte Blicke dank unseres Solgans ‚Samenspender‘ , aber das sollte ja so sein. Ein Mann sagte lachend, nachdem wir ihm Saatgut gegeben hatten, er habe nicht gedacht, dass er jemals auf Samenspender angewiesen sein würde. Damit hat er das Ganze allerdings ziemlich genau auf den Punkt gebracht. Er und mit ihm wir sind alle davon abhänging, dass es weiter Wildbienen gibt und dafür haben wir einen kleinen Beitrag geleistet. Ein herzliches Dankeschön an alle, die da waren!

GK

Den Laubfrosch als Nachbarn

Moin! Mein Name ist Gesche und ich komme eigentlich aus einem schnuckeligen Örtchen in der Nähe der Ostsee, aber für ein Jahr hat es mich, weil ich mich vom Meer nicht trennen konnte, ans Steinhuder Meer in die Nähe von Hannover verschlagen. In der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer mache ich seit einem halben Jahr ein FÖJ. Mit drei anderen Freiwilligen bewohne ich ein altes Bauernhaus mit riesigem Garten direkt neben dem Naturschutzgebiet  „Meerbruchswiesen“. Hier wird man im Winter vom Geschnatter der Gänse und im Sommer von Laubfroschquaken geweckt, man holt die Milch frisch vom Bauern um die Ecke und kann direkt zuschauen, wie die Kühe gemolken werden, und geht abends noch raus um Fledermäuse zu beobachten oder den Waldkauz auf der Suche nach einem Weibchen rufen zu hören. Alles in allem- sehr idyllisch.

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Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der von ehrenamtlichen Mitgliedern getragen wird und die Naturschutzarbeit rund um das Steinhuder Meer koordiniert. Für die wissenschaftliche Arbeit haben wir sechs Mitarbeiter, die zum Beispiel verschiedene Wiederansiedelungs- und Artenschutzprojekte durchführen, Monitoring in den NSG machen oder für die Wiedervernässung im Moor sorgen und dort Dämme bauen und Gräben zuschütten.

Ich würde ja vom Alltag in der Station schreiben, aber so etwas gibt es nicht- jeder Tag ist anders. Ein paar Dinge, wie E-Mails bearbeiten oder unsere hofeigenen Hühner und Schildkröten füttern, fallen jeden Tag an. Ansonsten gehen wir mit den Jahreszeiten. Im Winter verbringen wir manche Tage komplett im Moor oder im Meerbruch und fällen Bäume oder entkusseln, das bedeutet, dass Birken und Kiefern, die dem Moor das Wasser entziehen und so seine Renaturierung schwer machen, entfernt werden. Wir sind natürlich nicht nur im Moor unterwegs. Manchmal bleiben wir auch den ganzen Tag in der Station und werkeln im Garten, entrümpeln, erledigen Dinge, die man im bundeswehreinsatzSommer nicht schafft und arbeiten an unseren FÖJ-Projekten. Unsere alte Ausstellung wurde im Herbst neu gemacht und ich designe, schreibe und mache Fotos für ein kleines Heft, das Kindern die Themen der Ausstellung auf eine nette Art und Weise näher bringen soll:)

Im Sommer betreuen wir Freiwilligen am Wochenende die Ausstellung und beantworten die Fragen sämtlicher Besucher nach bestem Wissen… Dann startet auch die Saison der Führungen und Exkursionen. Zu der ÖSSM gehört auch das RUZ (Regionales Umweltzentrum), welches Programme für Kindergruppen, hauptsächlich Schulklassen anbietet. Einige Führungen werde ich wahrscheinlich auch übernehmen und den Kindern die Problematiken des Torfabbaus näher bringen oder mit ihnen Keschern gehen.

Das beste Wort mit dem man diese Einsatzstelle beschreiben kann ist „Vielfalt“. Wer hier sein FÖJ macht, kann unglaublich viel mitnehmen und erleben. Sei es Laubfröschen beim Sonnen zu zuschauen, durchs Naturschutzgebiet zu streifen und Wasserstände zu messen oder Moorenten auszuwildern.

EST: NABU – Woldenhof (Landschaftspflege und Naturerlebnis Ostfriesland gGmbH)

Ich bin Jana Wendelken, 18 Jahre alt und komme aus Sinsheim im nördlichen Baden-Württemberg. Meine Einsatzstelle im FÖJ ist der NABU-Woldenhof in Wiegboldsbur, zu finden etwa an der B210 zwischen Emden und Aurich in Ostfriesland.

Der Woldenhof als denkmalgeschützter Gulfhof ist ein Schulbauernhof und zugleich ein Landschaftspflegebetrieb, der vom NABU unterhalten wird. Als Landschaftspflegebetrieb kümmern wir uns um insgesamt 264 Hektar an Flächen. Das sind hauptsächlich Moorflächen und Feuchtwiesen, die im Frühjahr, Sommer und Herbst mit unseren Schafen und Rindern beweidet werden, um die Biodiversität zu erhalten und zu fördern.

Wir insgesamt acht Freiwillige sind auf die Landwirtschaft (mit fünf Freiwilligen) und den Schulbauernhof (mit drei Freiwilligen) aufgeteilt. Hierzu zählen jeweils eine FÖJ-Stelle, im Schulbauernhof zwei und in der Landwirtschaft drei BFD-Stellen und zusätzlich ein Langzeitpraktikant in der Landwirtschaft. Weiterhin werden wir immer wieder von Praktikanten und Ehrenamtlichen unterstützt. Wir Freiwilligen wohnen in einer angemieteten WG zu siebt direkt neben dem Hof, was den schön späten Arbeitsbeginn um 09.00 Uhr noch mal versüßt. Essen wird vom Hof nicht gestellt, was ich persönlich aber insofern gutheiße, als dass man lernt, mit Essen und Geld zu haushalten. Das stellt eine optimale Vorbereitung aufs spätere Leben dar.

Der Hof und die Menschen, die dort arbeiten, sind mir in den knapp sechs Monaten, die ich schon hier bin, schon sehr ans Herz gewachsen. Das Betriebsklima kann ich als sehr gut beschreiben: es wird viel Wert auf gute Kommunikation untereinander gelegt und der Umgangston bleibt stets freundschaftlich und wertschätzend. Mit Roland Morfeld, dem Geschäftsführer des Schulbauernhofes, und Uwe Betten, dem Geschäftsführer der Landwirtschaft, kann man es mit Vorgesetzten nicht besser treffen! Aber erst alle anderen Mitarbeiter machen dem Hof zu dem, was er wirklich ist.

Auf unserem Hof leben viele Tiere: viele Bienen, zwei Schweine, zwei Katzen, drei Gänse, sechs Ziegen, sechs Kaninchen, elf Rinder, elf Hühner, 14 Legehennen und, nicht zu vergessen, viele, viele Schafe! Mit einer Herde von derzeit etwa 45 Muttertieren, zwei Böcken und bisher sechs Lämmern (es werden noch um die 40 Stück erwartet) zählt diese Tierart zu den wichtigsten und fast beliebtesten Arten auf dem Hof. Als Mitglied der GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen) und ausgezeichneter Arche-Hof sind wir dazu angehalten, mindestens drei gefährdete, bedrohte oder vom Aussterben bedrohte Haus- und Nutztierrassen zu halten und zu züchten. Ostfriesische Silbermövchen, Bunte Bentheimer Landschweine, Meißner Widder, Weiße Gehörnte Heidschnucken, Deutsche Schwarzbunte Niederungsrinder; all diese Tiere stehen auf der Roten Liste der bedrohten Nutztierrassen Deutschlands, die von der GEH herausgegeben wurde, und allesamt sind sie auf dem Woldenhof heimisch. Das Wohl der Tiere steht bei uns allen an oberster Stelle! Das ist mit ein Grund, weshalb wir ein EU-Bio-zertifizierter Hof sind.

Meine Tätigkeiten in der Einsatzstelle sind sehr vielseitig und trotz der großen Zahl an Freiwilligen, von den Chefs liebevoll „Freewillies“ genannt, gibt es immer genug zu tun. Als Freiwillige im Schulbauernhof liegen meine Aufgaben im Bereich der Umweltbildung: Der Hof empfängt wöchentlich neue Schulklassen, die drei bis fünf Tage eine Klassenfahrt hierher machen, um mehr über die Tiere, unsere vielfältige Umgebung oder beispielsweise den Garten zu erfahren. Von den vielen verschiedenen Umweltbildungsprogrammen hat jeder von uns drei Freiwilligen Programme, die hauptsächlich er durchführt. Ich bin für das Moorprogramm und das Wiesenprogramm verantwortlich, meine Mit-Freiwilligen beispielsweise für das Garten-, Apfel-, oder das Wildgänseprogramm. Gemeinsam, damit man sich abwechseln kann, führen wir Tierprogramme, GPS-Rallyes, Wollprogramme, Kochprogramme, Basteleien, Lagerfeuer, Fledermauswanderungen usw. durch.

Als Mitglied des Netzwerkes „Transparenz schaffen – von der Ladentheke bis zum Erzeuger“ sind fast alle Programme darauf ausgelegt, den besuchenden Klassen die Landwirtschaft und deren Prozesse (zur Erzeugung von Nahrungsmitteln) näherzubringen.

Damit die Fülle an Ideen, die jeder von uns im Kopf hat, nicht zu kurz kommt, finden mehrfach im Jahr Ferienfreizeiten statt, die von uns Freiwilligen geplant und als Betreuer durchgeführt werden.

Neben Klassenfahrten zum Woldenhof und Ferienfreizeiten bieten wir den Hof auch als Seminar- oder Tagungshaus an, wo die Belegung optional Umweltbildungsprogramme dazubuchen kann. Auch die Durchführung von Programmen für Tagesgruppen oder Kindergeburtstage liegen in unserem Aufgabenbereich. Selbstverständlich erhalten wir bei allen Tätigkeiten oder Fragen Unterstützung von den Mitarbeitern, sodass ich mich bisher immer wohl und aufgehoben gefühlt habe.

Den größten Teil der Zeit arbeiten wir mit Kindern: eine zeitweise stressige Arbeit, die jedoch mit strahlenden Gesichtern und positivem Feedback am Ende der Klassenfahrten belohnt wird.

Klassenfahrten finden hauptsächlich von Februar bis November und Belegungen ganzjährlich statt, weshalb immer viel zu tun ist. In den drei Wintermonaten ohne Klassenbelegungen bleibt jedoch genug Zeit, sich in der Landwirtschaft auszuprobieren. Der Winter steht für eine sehr gemütliche Zeit auf dem Hof: die Schafe und Rinder sind aufgestallt, ab Februar kommen die ersten Lämmer und an besonders schönen Wintertagen versprühen alle beste Laune. Die landwirtschaftlichen Arbeiten sind stark von den Jahreszeiten abhängig: im Winter gibt es viel am Hof mit den Schafen und Rindern zu tun und die von Winterstürmen umgeknickten Bäume warten darauf, zersägt zu werden. Auch das Anstauen der Flächen für die bedrohten Feuchtwiesenbrüter Uferschnepfe, Kiebitz und Co. (etwa im angrenzenden Vogelschutzgebiet Ostfriesische Meere) stellt eine besondere Aufgabe der Freiwilligen im Winter dar. Die ersten Vorbereitungen für die kommende Saison werden getroffen (Mulchen und Freischneiden der Flächen) und man kann erahnen, wie viel Arbeit im Sommer auf alle zukommen wird: die Pflege der hofnahen Beweidungsflächen, die Unterhaltung der vier Beweidungsprojekte Ulsmeer, Hessepark Weener, Thedingaer Vorwerk und Coldam, bei denen die vielen  Heckrinder, eine Auerochsen-Rückzüchtung, und die wilden bis halbwilden Konikpferde insgesamt über 120 Hektar an Fläche beweiden, die tägliche Kontrolle der Heidschnuckenherden und Niederungsrinder und viele, viele weitere Naturschutzarbeiten am Hof und um den Hof herum. Mich reizt ebenfalls diese Fülle an verschiedenen Arbeiten im Naturschutzbereich, weshalb ich Gefallen an der Arbeit „draußen in der Natur“ gefunden habe.

Alle Arbeiten finden mit dem Ziel statt, die Natur um uns und die Welt ein wenig besser zu hinterlassen.

Und ja, man arbeitet viel. Sehr viel. Auch an jedem Wochenende, an Weihnachten oder Ostern wollen Tiere versorgt werden und Belegungen, Tagesgruppen oder Kindergeburtstage möchten unterhalten werden, was eine Menge Überstunden mit sich bringt. Diese dürfen und sollen selbstverständlich zeitnah als Freizeitausgleich abgefeiert werden.

Dennoch bereitet mir die Arbeit am Hof jeden Tag aufs Neue sehr viel Spaß, man lernt täglich unglaublich viel dazu, und ich bin fast schon traurig, dass die nächsten sechs Monate so schnell vergehen werden und dass das Ende meines FÖJs schon bald in Sicht ist.

Ich hoffe, dass mein Einsatzstellenbericht das Interesse zukünftiger Freiwilligen wecken konnte und ich wünsche nachfolgenden Generationen ebenso viel Spaß und ebenso viele Erfahrungen, wie ich sie erleben durfte und darf! 🙂

Kathi rettet die Moore

Hallöchen! 🙂
Ich bin Katharina und arbeite im MOORiZ, dem Moor Informations Zentrum. Meine Einsatzstelle liegt in Resse, ein kleiner schnuckeliger Ort mitten im Nirgendwo… außerhalb von Hannover halt!

Wir beschäftigen uns hauptsächlich mit der Renaturierung der Moore, denn viele sind durch intensiven Torf Abbau und Ackerbau/ Viehzucht in Mitleidenschaft gezogen worden bzw. werden es immer noch. Mein Arbeits-Alltag ist recht vielfältig, manchmal bin ich den ganzen Tag im Moor unterwegs, an anderen Tagen klebe ich vor dem Laptop, um Bürokram zu erledigen.

kathi

An Zwei Tagen in der Woche leite ich den Deutsch Unterricht für Flüchtlinge mit und helfe auch bei verschiedenen Behördengängen etc..

Somit ist meine Einsatzstelle bunt gemischt und netterweise gibt es so gut wie immer Kuchen.

GK

Kathi und der Moorfrosch