Vorweg eine kurze Ansprache: Das FÖJ Hamburg hat sich seit kurzem dem Blog FÖJ Nordwest, vorerst nur durch mich, Carmen (Landessprecherin Hamburgs) angeschlossen. Ihr könnt euch also zukünftig auf Beiträge direkt von der Elbe freuen.
In Hamburg gab es einen einzigen gemeinsamen ELAT, da wir nur insgesamt 75 FÖJler*innen sind. Dafür war der ein voller Erfolg. Aber lest selbst:
Am 10. Mai kehrten wir Freitagabend bei zwei unserer Seminargruppensprecherinnen in der WG ein, um die ersten Aktionen des ELATs zu starten: Eine Bastelaktion für den nächsten Tag und die bundesweit einheitliche Quadratmeter-Aktion.
Wir quetschten uns mit dreizehn Personen in ein Schlafzimmer und machten es uns mit Kuchen und Musik bequem. Es dauerte noch eine Stunde, bis sich jeder einen Spruch zum Thema #WaldWirktWunder ausgesucht hatte. Mit Stiften und Farben malten wir dann allerdings eifrig los und gestalteten zehn sehenswerte Schilder für den nächsten Tag.
Für den Abend stand uns noch die Quadratmeter-Aktion bevor. Also machten wir uns auf den Weg in die Hamburger Innenstadt, bewaffnet mit Kreide, Demo-Plakaten und unseren Handys. Am Ende pflasterten 35 einzelne Quadratmeter aus Kreide gefüllt mit wissenwerten Fakten zum Nutzen der Bäume die Fußgängerzone. Schon während des Malens wurden nächtliche Passanten auf uns aufmerksam. Einige waren mit viel Passion dabei und malten gleich selbst Bäume auf den Boden. Andere führten im angetrunkenen Zustand tatsächlich interessante Gespräche über Nachhaltigkeit mit uns. Auch die Polizei auf Streife stattete uns einen Besuch ab, die wir zum Glück mit einer Erklärung unserer Aktion abwimmeln konnten. Im Anschluss an die Quadratmeter-Aktion plakatierten wir die Hamburger Innenstadt mitten in der Nacht für die Europa-Demo und einen FridaysForFuture-Streik.
Am nächsten Tag war es soweit für unsere dritte Aktion: Eine Silent Line, um auf die Zerstörung der Wälder aufmerksam zu machen. Wir trafen uns bei wunderbarem Wetter in der Fußgängerzone, wo man unsere Quadratmeter aus der vorherigen Nacht immer noch erkennen konnte. Ich hatte schwarzes Tape mit der Aufschrift „Extra Power“ gekauft und wir befürchteten, das Tape nie wieder von unserer Haut abziehen zu können. Nach einem mutigen Selbstversuch einer FÖJlerin, erkannten wir allerdings, dass das Tape nicht allzu stark haftete. Also klebten wir uns mit dem Tape unsere Münder zu, schnappten uns unsere gebastelten Schilder und stellten uns in einer Linie in die Menschenmengen.
Unsere Silent Line sollte folgendermaßen ablaufen: Zehn von uns standen mit abgeklebten Mündern in einer Linie und hielten Schilder mit Sprüchen, die auf den Verlust der Wälder hinwiesen. Während wir stumm demonstrierten, hatten wir eine Sprecherin, die bereitstand, um den Passanten zum Thema Auskunft geben zu können.
Insgesamt hatten wir das Gefühl, viele Menschen erreicht zu haben. Schnell begannen die ersten Passanten stehen zu bleiben, um unsere Schilder genauer zu betrachten. Manche liefen mit erhobenem Daumen vor uns entlang oder dankten uns für unsere Aktion. Einige Wenige nahmen uns aber leider nicht wirklich Ernst. Toll war es dann, wenn Kinder konzentriert von einem Schild zum nächsten wanderten und sich unsere Schilder konzentriert durchlasen. Unsere Sprecherin hatte im Gespräch mit Passanten ähnlich viel Erfolg; viele waren aufgeschlossen, manche hatten jedoch bereits die Hoffnung aufgegeben und meinten stur, wir könnten nichts mehr an der Situation der Erde ändern.
Letztendlich machten wir uns anderthalb Stunden für die Wälder dieser Welt stark, was sogar länger war als geplant! Wir hatten rote Streifen vom Tape im Gesicht und waren gebrutzelt von der Mittagssonne, aber wir konnten definitiv zufrieden mit unserer Leistung bei den Einheitlichen Landesaktionstagen sein.