Erfahrungen vom Projektseminar der Gruppe G

Spaß und Spannung beim Projektseminar

 

Am 16. November diesen Jahres trafen sich 27 erwartungsvolle FÖJler der Seminargruppe G in der Jugendherberge Hannover. In den folgenden vier Tagen sollten wir uns mit unseren Projektideen auseinander setzen und nützliche Handwerkszeuge erlernen. Aber natürlich sollte auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Neben gemeinsamen Aktionen wie dem Schwimmen gehen ins nächst gelegene Hallenbad oder der Gestaltung eines gemeinsamen Abschlussabends, gab es auch einen Großeinsatz der Polizei direkt in unserer Nachbarschaft. Doch nun mal von vorne:

Das Seminarteam, bestehend aus Holger und Katrin, wurde von Katrins Sohn, dem 4-monate-alten Jasper, tatkräftig unterstützt. Wenn er nicht gerade auf seiner Decke bzw. Hängematte lag oder eine Gruppe Mädels mit ihm spielte, lag er in Mama-Katrins-Bauchtragetasche, während sie uns verschiedene Strukturpläne für die Projektarbeit vorstellte oder über Finanzierungsmöglichkeiten aufklärte.

Bei der Themeneinheit zur Kommunikation wurden 2er-Gruppen gebildet; einer stellte jeweils den FÖJler dar, während der gegenüber den Arbeitgeber spielte. Es ging darum, dass der FÖJler Urlaub beantragen wollte- mal schüchtern, mal unverschämt, mal… Es war sehr lustig was für Reaktionen diese Emotionen auslöste. Es ging sogar soweit, dass einige „Arbeitgeber“ ihren FÖJler feuerte. 😉 Dieser Selbstversuch hat sehr gut verdeutlicht, wie viel Wirkung das Auftreten einer Person hat.

Am Dienstagnachmittag haben wir unsere Exkursion zum Agenda 21 Büro im wunderschönen Neuen Rathaus und zum VEN (Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V.) gestartet. Der Vortrag beim VEN war- nachdem genug Stühle organisiert wurden, damit wir alle in dem kleinen Raum sitzen konnten- sehr interessant. Es ging dabei unteranderem darum, dass der Fleischkonsum in Deutschland den afrikanischen Markt kaputt macht, indem die Fleischreste die hier nicht mehr verwertet werden nach Übersee geschickt werden.

Nach diesem Vortrag verstreute sich unsere Seminargruppe in mehrere Kleingruppen. Wir wollten rechtzeitig zum Abendessen zurück in der Jugendherberge sein-doch dies sollte sich als gar nicht so einfach herausstellen. Am Dienstagabend sollte im Fußballstadion (ca. 700m von unserer Jugendherberge entfernt) ein Spiel zwischen der Deutschen und Niederländischen Nationalmannschaft stattfinden. Nach den Anschlägen in Paris, war in Hannover ein dementsprechend riesiges Aufgebot an Polizei zu finden. Auf unserem Weg aus der Altstadt zu unserer Unterkunft sind wir immer direkt am Stadion vorbei gelaufen. Doch ein freundlicher Polizist, der mit seinen vier Kollegen den Fußweg gesperrt hat, wies und darauf hin, dass dieser Weg für jeglichen Personenverkehr gesperrt sei. Also gut. Nach einigen Diskussionen ob wir die 6km um den Maschsee laufen und definitiv kein Abendessen mehr bekommen oder versuchen auf der anderen Seite um das Stadion zu kommen entschieden wir uns für die 2. Möglichkeit. Somit schlossen wir uns dem Strom der zum Stadion strömenden Fußballfans an. Auf unserem Weg direkt zum Stadion gab es viel zu sehen. Neben den verzweifelten Fußballfans, die versuchten irgendjemanden eine Karte abzukaufen, standen an allen Ecken Polizisten. Einige schwer bewaffnet, andere in kleinen Grüppchen um ihre letzten Anweisungen zu bekommen und wieder andere haben Tee oder Kaffee (oder was soll sonst in den großen Thermobehältern im Kofferraum des Streifenwagens gewesen sein?) getrunken. Letztendlich ging dort alles sehr, sehr friedlich zu.

Soweit so gut. Wir kamen gerade noch so zum Abendessen und haben schon überlegt was der Abend noch so bringt. Geplant war unteranderem Fußball zu schauen- doch das fiel ins Wasser als das Spiel plötzlich abgesagt und das Stadion geräumt wurde. Was war da los? Bombendrohung? Angst wegen Paris? Die Spekulationen liefen auf Hochtouren. Doch eine Antwort konnten uns auch die Polizisten, die vor der Jugendherberge positioniert waren, nicht geben.

Der Abend verlief dann aber doch, bis auf ein kurzes Zusammentreffen unserer gesamten Seminargruppe zu einem „Krisengespräch“, ganz normal. Die Einen spielten Doppelkopf, andere Werwolf, es wurden in kleiner Runde Fotos vom letzten Seminar angeschaut- und dann auch gleich neue Fotos geschossen- und, und, und….

Am nächsten Morgen war von der Hektik des letzten Abends nicht mehr viel übrig und so konnte der gemeinsame Abschlussabend geplant werden. Nach einigem hin und her haben wir uns, bevor wir uns in Kleingruppen aufgeteilt haben, auf einen „Bunten Abend“ mit Talentshow geeinigt. Unser fast dreistündiges Abendprogram verlief dann auch größtenteils ohne Probleme. Er bestand unter anderem aus Gruppenspielen (zB. Activity oder Menschenmemory), Musikacts zum Mitsingen, Tanzeinlagen und Impro-Theater. Bei der Impro wurde beispielsweise das Märchen von Hänsel und Gretel neu gespielt. Um ein wenig Spannung und Spaß in die Sache zu bringen musste seine eigene Rolle gespielt werden, aber eine andere gesprochen werden. (Hänsel sprach Gretel, Gretel sprach die Hexe und die Hexe sprach Gretel) Ebenfalls wurden uns ein paar wahnsinnig gute Poetrys vorgetragen. Eines handelte- passend zu unserer aller aktuellen Situation- vom FÖJ.

Nach diesem vor erst letzten gemeinsamen Abend war dann auch schon der letzte Seminartag angebrochen. Vormittags gab es eine letzte Seminareinheit, bevor dann in aller Eile gegessen wurde und der Osnabrücker-Teil-FÖJler zum Bahnhof hetzte. Und damit endete wieder eine diesmal kurze Seminarwoche voller neuer Eindrücke, Erlebnisse und interessanter Infos.

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